Proseminar

Einführung in die Arbeitstechniken der Musikwissenschaft

SS 1998
[Frankfurt/Main, Universität]

Arbeitsplan

1.Vorbesprechung: Allgemeines - Semesterplan - Studien- und Magisterprüfungsordnung - Referatsverteilung
2.Einführung: Musik und Musikwissenschaft - Methodik - Wissenschaftliches Arbeiten - Führung durch die Institutsbibliothek
3.Quellen (I):
1. Einführung: Primär- und Sekundärquellen
2. Primärquellen: a. Arten, b. Musikalisch notierte Quellen
R.1:Der Begriff des musikalischen Kunstwerkes
R.2:Notation, Präsentationsformen
4.Quellen (II):
[Primärquellen, Forts.] c. Wortsprachliche Quellen: Theoretische Schriften - (historische) Nachschlagewerke
R.3-6:Mattheson, Sulzer, Gerber, Koch
5.Quellen (III):
R.7:[Primärquellen, Forts.] d. Reproduzierte Primärquellen
3. Sekundärquellen: a. Nachschlagewerke
R.8:Handwörterbuch der musikalischen Terminologie
R.9:Riemann, MGG, New Grove
6.Quellen (IV):
b. Musikgeschichten
R.10:Neues Handbuch der Musikwissenschaft
c. Monographien, Sammelpublikationen, Periodika
7.Bibliographieren (I): Sekundärliteratur
a. Einführung, b. Personalbibliographien
R.11:c. RILM - BMS
R.12:d. ZDM - MI
8.Bibliographieren (II): Musikalien
a. Lexika
R.13:b. Werkverzeichnisse und Thematische Kataloge
R.14:c. RISM
Bibliothekskunde (I):
R.15:1. Typen und Bestände von Bibliotheken
R.16:2. Kataloge
3. Regeln des Katalogisierens
9.Bibliothekskunde (II):
4. Führung durch UB-Musikabteilung, Einführung in CD-ROM- Arbeit
10.Musikwissenschaft und Recherche im Internet
11.Die Form wissenschaftlicher Arbeit - Übungen zum Verfassen von Hausarbeiten und Aufsätzen
12. R.17-18:Editionen
13.(Einführung in die Werkinterpretation)

 

Beschreibung

Die engagierte Streikbewegung, die im Wintersemester 1997/98 auch unsere Universität erfaßte, dürfte wohl eines deutlich gemacht haben: Es besteht von seiten der Studierenden ein eminentes Bedürfnis nach propädeutischen Veranstaltungen, innerhalb ihrer aber auch nach besserer Vorbereitung auf wissenschaftliche Arbeitsweise. Dies wiederum bezieht sich nicht nur auf die Grundlagen der Methodik, sondern auf scheinbar so triviale Dinge wie das Anfertigen einer Hausarbeit.

Mein Proseminar soll daher auch ein Angebot enthalten, die Defizite an Kenntnissen, Methoden und praktischem Vorgehen, welche die Teilnehmer selbst empfinden, zu thematisieren. Es ist richtig, daß ein gewisser Rahmen vorgegeben werden muß: Studien- und Magisterprüfungsordnung gehören ebenso dazu wie eine Einführung in die Arbeit mit Primär- und Sekundärquellen, historische und neuere Musiklexika, Reflexionen zu den Arten der Darstellung von Musikgeschichte, besonders aber die Unterweisung in der zuweilen lästigen Pflicht des genauen Bibliographierens, nebst Grundkenntnissen in den Regeln des Katalogisierens. Dennoch, sollte der Wunsch (und die Notwendigkeit) bestehen, über diese Themen hinauszugehen, wäre auch denkbar, einmal an konkreten Beispielen die Anfertigung einer Hausarbeit oder eines Referats gemeinsam zu üben (und zwar von der Literaturrecherche bis zur Ausformulierung mit notwendigem wissenschaftlichem Apparat).

Unbegreiflicherweise scheint es eine zählebige Tradition im Bereich der Musikwissenschaft zu geben, die neuesten Medien zu ignorieren, obwohl diese die Arbeit erheblich erleichtern dürften, sobald sie einmal allerorten zur Verfügung stehen. Führungen durch die Instituts- und die UB-Musikabteilung, Einführung in CD-ROM-Arbeit und Internet zählen daher zu den Zielen des Proseminars.

 

Literatur

 

Schwindt-Gross, Nicole Musikwissenschaftliches Arbeiten. Hilfsmittel, Techniken, Aufgaben, Kassel u.a. 1992

Oehl, Kurt; Pfarr, Kristina Musikliteratur im Überblick. Eine Anleitung zum Nachschlagen, Darmstadt-Mainz 1988 [MuWi-Sign.: A 531]

Lanzke, Heinz Wo finde ich Informationen über Musik, Noten, Tonträger, Musikliteratur, Berlin 1990ff [MuWi-Sign.: A 187]

 

Literatur zu den Referaten:

 

1)Seidel, Wilhelm Werk und Werkbegriff in der Musikgeschichte (= Erträge der Forschung 246), Darmstadt 1987, S.1-42 [MuWi-Sign.: O 644]
2)Schwindt-Gross, S.39-46
3)Mattheson, Johann Grundlage einer Ehrenpforte [...], Hamburg 1740, Nachdruck Berlin 1910 [MuWi-Sign.: A 8]; Schwindt- Gross, S.33f
4)Sulzer, Johann Georg Allgemeine Theorie der schönen Künste [...] 1.-4. Teil, Leipzig 21778/79, Nachdruck Hildesheim 1967 [MuWi-Sign.: J 2153]; Schwindt-Gross, S.33f
5)Gerber, Ernst Ludwig Historisch-Biographisches Lexikon der Tonkünstler [...], Leipzig 1790-92 [MuWi-Sign.: A 46]; Schwindt- Gross, S.33f
6)Koch, Heinrich Christoph Musikalisches Lexikon [...], Frankfurt/Main 1802, Nachdruck Hildesheim 1964 [MuWi-Sign.: A 36]
7)Schwindt-Gross, S.47-53
8)Handwörterbuch der musikalischen Terminologie, hg. Hans Heinrich Eggebrecht, Wiesbaden 1972ff [MuWi-Sign.: A 524 - Bibliotheksaufsicht]
Schwindt-Gross, S.55f
9)Riemann-Musiklexikon, 12. völlig neubearb. Auflage, Mainz: Schott; 1959-1975 [MuWi-Sign.: A 12]; Schwindt-Gross, S.57f
Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hg. von Friedrich Blume, 17 Bde., Kassel 1949ff [MuWi-Sign.: A 15]; Schwindt-Gross, S.58ff
The New Grove Dictionary of Music and Musicians, hg. von Stanley Sadie, 20 Bde., London 1980 [MuWi-Sign.: A 4]; Schwindt-Gross, S.59f
10)Neues Handbuch der Musikwissenschaft, hg. Carl Dahlhaus, fortgef. von Hermann Danuser, 12 Bde., Laaber 1980ff [MuWi-Sign.: D 1]; Schwindt-Gross, S.63f
11)Répertoire International de Littérature Musicale (= RILM), 1967ff [MuWi-Sign.: A 105]; Schwindt-Gross, S.78ff
Bibliographie des Musikschrifttums (= BMS), Leipzig 1936ff; Schwindt-Gross, S.82
12)Zeitschriftendienst Musik, Berlin 1969ff [MuWi- Sign.: A 175]; Schwindt-Gross, S.83ff
The Music Index, Detroit 1949ff [UB-Musikabteilung]; Schwindt-Gross, S.84
13)Schwindt-Gross, S.98-105
14)Répertoire International des Sources Musicales (= RISM), Kassel 1960ff [MuWi-Sign.: A 203]; Schwindt-Gross, S.106ff
15)Schwindt-Gross, S.115-134
16)Schwindt-Gross, S.115-134
17)Feder, Georg Musikphilologie. Eine Einführung in die musikalische Textkritik, Hermeneutik und Editionstechnik, Darmstadt 1987 [MuWi-Sign.: A 528]
Schwindt-Gross, S.139-156
18)wie 17

 

 


 


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Wolfgang Krebs