Seminar
Krzysztof Penderecki
WS 1998/99
[Weimar, Musikhochschule]
Arbeitsplan und Material
1. | Einleitung: Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts | |
2./3. | Experimentelle Musik | |
R.1 | Anaklasis (1959) | |
Emanationen - Threnos (1959-61) | ||
4./5. | Reaktionäre Musik? | |
R.2 | Symphonie Nr. 2 | |
6./8. | 'Klangkomposition' | |
R.3 | Fluorescences | |
Ligeti, Atmosphères | ||
R.4 | Bernd Alois Zimmermann, Photoptosis | |
Ligeti, Lontano | ||
9./10. | R.5 | Die Lukas-Passion |
11./12. | Symphonik | |
R.6 | Symphonie Nr. 1 | |
R.7 | Symphonie Nr. 4 (Adagio, 1989) | |
13./14. | Konzerte | |
R.8 | Cellokonzert Nr. 2 (1982) | |
R.9 | Violinkonzert (1976) | |
15. | R.10 | Polnisches Requiem |
16./18. | Klarinettenquartett, Magnificat | |
Prelude für Klarinette solo (1987) | ||
Canticum canticorum Salomonis für Chor und Orchester (1970) | ||
Credo (1998) |
Beschreibung
Die Geschichte der Musik des späteren 20. Jahrhunderts ist reich an überraschenden kompositorischen Entwicklungen. Überzeugungen wie etwa der Glaube an die Geschichtsnotwendigkeit des Übergangs zur Atonalität und serieller Technik, die noch vor 50 Jahren herrschend oder doch zumindest weitverbreitet waren, haben ihre Relevanz eingebüßt. Traditionsbezug gilt nicht mehr per se als Ausweis von Epigonalität. Krzysztof Penderecki hat mit seinen neuesten Werken, die dezidiert die Traditionslinie der Symphonik Bruckners oder Mahlers wiederaufnehmen, dennoch nicht nur Beifall erhalten. Konzertberichte von Uraufführungen seiner Symphonien wußten wiederholt von einer gewissen Betroffenheit von Teilen des Publikums zu berichten.
Das Seminar versucht, einen Bogen der Entwicklung des Komponisten von seinen Anfängen bis zu den neuesten Werken zu schlagen. Der Kontext der seriellen und atonalen Musik nach 1945 ist dabei ebenso zu beachten wie die zum Teil skandalumwitterten Versuche der siebziger Jahre, neue Tonalitätsbezüge herzustellen. Alle Teilnehmer der Veranstaltung müssen sich jedoch bewußt sein, daß die für Musikwissenschaftler geläufige Methode der Erkenntnis - die Einordnung in den geschichtlichen Zusammenhang - mit zunehmender Nähe zur unmittelbaren Gegenwart nicht oder kaum mehr durchführbar sein wird.
Geplant sind Besprechungen von Werken wie Pendereckis Lukaspassion, aber auch Untersuchungen seiner neuen Symphonien, ferner der frühen Experimente mit ganz andersartigen Klangmitteln. Weitere Gegenwartskomponisten können, nach Maßgabe des zur Verfügung stehenden Zeitbudgets, in die Überlegungen einbezogen werden.
Literatur:
Schwinger, Wolfram, Krzysztof Penderecki : Begegnungen, Lebensdaten, Werkkommentare, Mainz [u.a.]: Schott, 1994
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Wolfgang Krebs